Knie

Knie

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Knie [kni:], das; -s, -:
1. verbindendes Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkel:
das Knie beugen; ihm zittern die Knie; die Knie durchdrücken; er warf sich vor ihr auf die Knie; auf die Knie fallen; der Rock reicht bis ans, bis zum Knie.
2. gebogenes Stück Rohr:
das Knie am Abfluss.

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Knie 〈n.; -s, - [kni:ə], a. [kni:]〉
1. 〈Anat.〉 Gelenk zw. Oberschenkelknochen u. Schienbein: Genu; Sy Kniegelenk
2. Glied des Beins der Spinnentiere zw. Schenkel u. Schiene
3. Stelle des Knies im Hosenbein
4. 〈fig.〉 Biegung, Krümmung, gekrümmte Stelle, gebogenes Teil
● das \Knie beugen; die \Knie durchdrücken; der Fluss macht hier ein \Knie; die \Knie schlotterten, zitterten ihm vor Angst, Freude ● die Hose hat schon ausgebeulte, abgewetzte \Knie; runde, schmale, spitze \Knie; ein steifes \Knie haben; die \Knie wurden ihm weich (vor Angst) 〈fig.〉 ● ich habe ihn auf \Knien darum gebeten 〈fig.〉 inständig, flehentlich; jmdm. auf \Knien danken 〈fig.〉 herzlichst danken; auf die \Knie fallen; vor jmdm. auf den \Knien liegen allzu demütig, ehrfürchtig sein; sich auf ein \Knie niederlassen; auf dem \Knie des Vaters reiten (Kind); sich vor jmdm. auf die \Knie werfen; er zog das Kind auf seine \Knie; in die \Knie brechen zusammenbrechen, -sinken; in die \Knie gehen 〈fig.〉 sich (der Gewalt) fügen, (der Gewalt) nachgeben; sich als unterlegen erklären; infolge von Überlastung versagen (Computer)}}; in die \Knie sinken; jmdn. in die \Knie zwingen 〈fig.〉 ihn besiegen, unterwerfen; ein \Knie im Ofenrohr, Wasserrohr einsetzen; etwas übers \Knie brechen 〈fig.〉 überstürzen; jmdn. übers \Knie legen ihn verhauen [<ahd. kneo, knio, kniu, Gen. kniwes, engl. knee <germ. knewa-; zu idg. *gen- „Geballtes“]

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Knie , das; -s, - ['kni:ə, auch kni:] [mhd. knie, ahd. kneo, verw. mit lat. genu, griech. góny = Knie]:
1.
a) vorderer Teil des Kniegelenks mit der Kniescheibe:
spitze, knochige, runde, zitternde, schlotternde K.;
ihm zittern die K.;
die K. durchdrücken;
sich das K. aufschlagen;
sie standen bis an die K. im Wasser;
auf das/auf die K. fallen (niederknien);
sie warf sich vor ihr auf die K.;
die Kleine saß auf seinen -n;
der Rock reicht bis ans, bis zum, knapp übers K.;
sich eine Decke auf die, über die K. legen;
du kannst Gott auf [den] -n danken, dass dir nichts passiert ist;
weiche K. (ugs.; mit einem Gefühl körperlicher Schwäche verbundene große Angst: weiche K. bekommen, haben; mit weichen -n ging er zum Chef);
jmdn. auf/in die K. zwingen (geh.; jmdn. unterwerfen; jmds. Widerstand brechen);
in die K. gehen (1. langsam mit einknickenden Knien umfallen: der Boxer ging in die K. 2. eine Kniebeuge machen. 3. sich einer Übermacht beugen: vor Ehrfurcht in die K. gehen. 4. wirtschaftlich zusammenbrechen);
jmdn. übers K. legen (ugs.; jmdm. Schläge aufs Gesäß geben, eine Tracht Prügel geben);
etw. übers K. brechen (ugs.; etw. übereilt erledigen, entscheiden; dünneres Holz, das rasch zerkleinert werden soll, zerbricht man über dem gebeugten Knie, statt es zu zersägen, wobei allerdings eine genaue Teilung des Holzes nicht möglich ist u. so der Eindruck von Ungenauigkeit, Flüchtigkeit entstehen kann);
b) Stelle des Knies (1 a) in einem Hosenbein od. Strumpf:
das K. ist durchgescheuert;
Flicken auf die K. setzen.
2.
a) [rechtwinklig] gebogenes Stück:
ein K. ins Ofenrohr einsetzen;
b) [Fluss]biegung.
3. (Technik) mechanisches Gelenk, das sich wie ein menschliches Knie bewegen lässt.

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I
Knie,
 
1) Anatomie: Kniegelenk.
 
 2) Technik: Kniehebel.
II
Knie,
 
Friedrich, österreichischer Artist, * 1784 (1783?), ✝ Burgdorf (Schweiz) 1850; Stammvater der Zirkusdynastie Knie; übernahm um 1806 einen Zirkus, der von seinen Nachkommen (ab 1900 Schweizer) weitergeführt wurde. 1919 wurde der »Schweizer National-Circus Knie« gegründet.
 
 
A. A. Häsler: K. - Gesch. einer Zirkus-Dynastie (Bern 1968).

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Knie, das; -s, - ['kni:ə, auch: kni:; mhd. knie, ahd. kneo, verw. mit lat. genu, griech. góny = Knie]: 1. a) vorderer Teil des Kniegelenks mit der Kniescheibe: spitze, knochige, runde, zitternde, schlotternde K.; In der Grundschule war es verboten gewesen, mit nackten -n herumzulaufen (Mishima [Übers.], Maske 34); das K. ist geschwollen; ihm zittern die K.; die K. durchdrücken; sich das K. aufschlagen; sie standen bis an die K. im Wasser; auf das/auf die K. fallen (niederknien); sie warf sich vor ihr auf die K.; er säuberte, auf den -n rutschend, den Boden; das Kind saß auf seinen -n; sich eine Decke auf die, über die K. legen; du kannst Gott auf [den] -n danken, dass dir nichts passiert ist; der Rock reicht bis ans, bis zum K.; Einer trug eine blaue Kammgarnhose, die eine Handbreit übers K. ging (Sommer, Und keiner 5); *weiche K. (ugs.; mit einem Gefühl körperlicher Schwäche verbundene große Angst): weiche K. bekommen, haben; mit weichen -n ging er zum Chef; in den -n weich werden (ugs.; große Angst bekommen); jmdn. auf/in die K. zwingen (geh.; jmdn. unterwerfen; jmds. Widerstand brechen): Kein Bündnis wird das andere mit einem Rüstungswettlauf in die K. zwingen (R. v. Weizsäcker, Deutschland 71); in die K. brechen/fallen/sacken o. Ä. (umfallen, hinfallen, indem man in den Knien einknickt; zusammenbrechen): ... brach mit einem Aufschrei in die K., von einem Flaschenstöpsel getroffen (H. Mann, Stadt 277); in die K. gehen (1. langsam mit einknickenden Knien umfallen: der Boxer ging in die K.; Der Betrunkene stolperte und ging in die K. [Fels, Sünden 43]. 2. eine Kniebeuge machen. 3. sich einer Übermacht beugen: vor Ehrfurcht in die K. gehen; die bloße Bereitschaft, vor den Über-Gaben eines anderen in die K. zu gehen [Chr. Wolf, Nachdenken 100]); jmdn. übers K. legen (ugs.; jmdm. Schläge aufs Gesäß geben, eine Tracht Prügel geben): Mein Vater ... schnitt mit dem Taschenmesser einen Eichenschössling ab und legte mich übers K. (B. Vesper, Reise 155); etw. übers K. brechen (ugs.; etw. übereilt erledigen, entscheiden; dünneres Holz, das rasch zerkleinert werden soll, zerbricht man über dem gebeugten Knie, statt es zu zersägen, wobei allerdings eine genaue Teilung des Holzes nicht möglich ist u. so der Eindruck von Ungenauigkeit, Flüchtigkeit entstehen kann); b) Stelle des ↑Knies (1 a) in einem Hosenbein od. Strumpf: das K. ist durchgescheuert; Flicken auf die K. setzen. 2. a) [rechtwinklig] gebogenes Stück: die Rohrleitung hat ein K.; ein K. ins Ofenrohr einsetzen; b) [Fluss]biegung: westlich des -s ..., welches der Rhein bei Mainz beschreibt (Th. Mann, Krull 10). 3. (Technik) mechanisches Gelenk, das sich wie ein menschliches Knie bewegen lässt.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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